Frühe römische Liturgie
„Die frühe Liturgie der Stadt Rom liegt im Dunkel.“ Das
älteste liturgische Dokument ist ein griechisches Gebet am Ende des 1.
Clemens-Briefes an die Gemeinde in Korinth, worin ein Dankgebet für die
Erlösung mit einem Bittgebet für die Anliegen der Kirche verbunden ist. Es
dürfte sich deshalb um Anklänge an ein Eucharistiegebet handeln.
Ansonsten haben wir für die ersten Jahrhunderte lediglich
Zitate liturgischer Texte bei einigen römischen Schriftstellern. Für diese
frühe Zeit finden wir also kein Zeugnis, das uns Auskunft über einen Bußakt der Gemeinde oder eine
private Vorbereitung des Priesters auf die Meßfeier geben könnte.
Auch für die Zeit der Spätantike und das frühe Mittelalter
ist die Quellenlage äußerst dürftig. Daran Schuld sind mehrere Brände und die
blinde Zerstörungswut in den Unruhen der Völkerwanderung und vor allem im saeculum obscurum, im dunklen 10.
Jahrhundert. Dabei ist das Archiv der römischen Kirche beim Lateran, das chartarium romanae ecclesiae, in dem die
päpstlichen Urkunden und weitere wichtige Dokumente verwahrt wurden, sowie die bibliotheca cubiculi, in der die
liturgischen Bücher aufbewahrt wurden, fast völlig vernichtet worden. Römisches
Liturgiegut für diese Zeit finden wir deshalb vor allem in außerrömischen
Quellen, so im sogenannten Leonianum, das wohl am Anfang des 7. Jahrhunderts in
Verona entstand und eine (private)
Sammlung von Meßformularen (libelli
missae) darstellt, die kaum für den liturgischen Gebrauch bestimmt war, und
vor allem in Zeugnissen aus Irland.
(Martin Reinecke in: Dominus Vobiscum 10, 2015)
Wurde das Stufengebet jemals auch am Volksaltar gebetet? Also so: Ich will hintreten zum Altar des Volkes, zum Volk...
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